Unter 1.000 Kilo: Erbacher 64 Sahara Beige Superlight egmo 4.3 Evo

1991er Porsche 911 Carrera 2 Tiptronic Coupé (Typ 964), Backdate-Modifikation zum Erbacher Sahara Beige Superlight egmo 4.3 Evo

Bisher ist nicht allzu viel gesprochen worden über den Gewichtsfaktor beim Backdating des luftgekühlten Porsche-Erfolgsmodells 964. Die Aura der frühen Siebzigerjahre in Kombination mit der Innovationskraft unserer Zeit standen stets im Vordergrund. Doch neben Hubraum und PS-Zahl ist das, was eine automobile Preziose wie der Erbacher-911 auf die Waage bringt, nun einmal die dritte Dimension. Mit dem „Sahara“-beigen Evolutionsmodell unterschreitet der Schweizer Sportwagen-Couturier nun einen Schwellenwert. Die Reminiszenz an den RSR 2.8 aus dem Rennsportjahr 1973 wiegt erstmals nur noch dreistellig, und das einschließlich aller Betriebsmittel. 405 PS aus 4.3 Litern Hubraum treiben nur 990 Kilogramm an: eine fast schon ideale Formel, um Ansprechverhalten, Fahrspaß und Handling im Einklang zu erleben. Davon wird sich beim 19. Arosa ClassicCar-Event im Spätsommer auch ein Held der 24 Stunden von Le Mans 2023 überzeugen können.

Die Schlagzeilen:

Mit innovativer Leichtbau-Technologie unter die Schallmauer: Karbon-Airbox und -Dachhaut ermöglichen effektive Gewichtsreduktion auf 990 Kilogramm.

405 PS aus 4.300 ccm Hubraum: im Straßenbetrieb stets fahrbarer Sportmotor des Kooperationspartners egmo repräsentiert aktuellen Entwicklungsstand.

Wüstes Designkonzept: Außenlackierung in „Sahara“-Beige setzt in Verbindung mit den historischen Proportionen des Carrera RSR 2.8 neue Akzente. 

Mit innovativer Leichtbau-Technologie unter die Schallmauer: Karbon-Airbox und -Dachhaut ermöglichen effektive Gewichtsreduktion auf 990 Kilogramm.

Dornach/CH. Auch wenn im Zusammenhang mit dem Backdating des Erfolgsmodells 964 seit Anbeginn viel über Motorenentwicklung, PS-Zahlen und teils auch prominente Zulieferer mit Rennsport-Historie diskutiert worden ist, blieb der Performance-Aspekt trotzdem auffallend im Hintergrund, und das erlebt nicht nur Urs Erbacher so. Der Schweizer Sportwagen-Couturier hat gemeinsam mit seinem Kooperationspartner Lothar Rothenheber und der Eggenberger Motorenbau AG, kurz egmo, im Frühjahr 2023 einen entsprechenden Akzent gesetzt. Als sechsfacher Europameister in der „Top Fuel“-Kategorie weiß der Dragster-Spezialist nur zu gut, dass das spezifische Leistungsgewicht immer dann die Hauptrolle spielt, wenn es vorwärts gegen soll. Das Ergebnis: ein Evolutionsmodell, eine konsequente Weiterentwicklung des bisherigen Erbacher Grey egmo 4.3. Erstmals konnten 1.000 Kilogramm Leergewicht bei 405 PS Motorleistung aus 4.3 Litern Hubraum und damit auch ein Schwellenwert unterschritten werden. Dies ist vor allem durch innovative Leichtbau-Lösungen – unter anderem ersetzt bei Zulieferer dp Motorsport geformte Kohlefaser die Dachhaut aus Stahlblech – realisiert worden. Einer der wesentlichen Dynamik-Faktoren liegt freilich im Motorraum, verborgen unter einem „Entenbürzel“-Heckdeckel in klassischer Aluminium-Karbon-Bauweise. 

Lothar Rothenheber nahm mit seiner Eggenberger Motorenbau AG (egmo) im schweizerischen Lyss noch einmal ein veritables Entwicklungsbudget in die Hand, um eine strömungs- und gewichtsoptimierte Karbon-Airbox für den 4.3-Lier-Motor zur (Klein-)Serienreife zu bringen. Warum ist diese so wichtig? Der Experte für Hochleistungs-Triebwerke führt aus: „Es geht zunächst einmal ums Eigengewicht, das im Falle des Luftsammlers über dem Motor relativ hoch angeordnet ist und damit nicht den günstigsten Schwerpunkt aufweist. Das ist aber nur der eine Aspekt, der fast noch wichtigere ist die Kanalführung im Inneren – da ist kein Grat und keine Kante, innen ist alles absolut glatt, eben strömungsoptimiert. Die Ansaugluft kann ungehindert zirkulieren, was wiederum dem Ansprechverhalten und somit auch dem Handling zugute kommt.“ Die neu gestaltete ist im Vakuum-Verfahren hergestellt worden, sie bedient neben technischen Belangen auch hohe ästhetische Ansprüche. Davon abgesehen, befindet sich das Hochleistungs-Aggregat auf dem letzten Ausbaustand. „Man sollte sich stets vor Augen führen“, fasst Rothenheber zusammen, „dass es sich um einen fahrbaren, alltagstauglichen Motor handelt. Der rüttelt nicht und der schüttelt sich nicht, der soll einfach nur Fahrfreude bereiten. Natürlich sind 100 PS Literleistung das Fernziel, aber bei einem Zweiventiler liegt das Limit des Darstellbaren nun einmal bei 400 PS. Und selbst das haben wir mit 405 PS bereits verschoben.“

Wüstes Designkonzept: Außenlackierung in „Sahara“-Beige setzt in Verbindung mit den historischen Proportionen des Carrera RSR 2.8 neue Akzente.

Den Weg zu besserer Gewichtseffizienz haben er und Urs Erbacher als kostenadäquaten Ansatz gewählt. Dazu gehört eine Karosserie-Modifikation in einer Gemischtbauweise ähnlich des 911 S/T 2.3 Liter. Damals, im Sportjahr 1971, kamen vorne Kotflügel-Verbreiterungen aus einem Leichtbau-Kunststoff und hinten aus Stahlblech zum Einsatz. Dies ist auch beim Erbacher Sahara Yellow Superlight der Fall, auch wenn heute anstelle des Glasfaser-verstärkten Kunststoffs aus den frühen Siebzigern höherwertigeres Karbon zum Einsatz kommt. Wie bereits bei der Dachhaut, die am höchsten Punkt abermals einige entscheidende Kilogramm einsparen hilft, fungiert auch hier das Rheinländer Traditionsunternehmen dp Motorsport als Lieferant sämtlicher Karosseriebau-Umfänge, die im Original-Farbton „Sahara“-Beige gehalten sind. Dass die Ausgangsbasis einmal ein 1991 erstmals ausgelieferter 911 (964) Carrera 2 mit Tiptronic-Schaltung gewesen ist, dürfte angesichts der dargebotenen Perfektion allenfalls noch zu erahnen sein. Die Tiptronic ist indes durch ein ebenfalls bei der Eggenberger Motorenbau AG revidiertes Sechsgang-Schaltgetriebe der Modellgeneration 993 ersetzt worden – ein weiterer Beitrag zu bestmöglicher Effizienz, die den High-Performance-Treibsatz bei optimaler Drehzahl in seinem Arbeitsbereich hochleben lässt.

Eigentlich sollte dieses Dynamik-Paket auf entsprechende Bremsen-Technologie, zum Beispiel auf „Big Reds“ aus dem turbo II 3.6, zurückgreifen können. Doch der Bauraum ist beschränkt, die umgeschweissten Original-Fuchsfelgen mit Michelin-Sportreifen in 15-Zoll-Dimensionen lassen keine größeren Sattelgehäuse oder Bremsscheiben als jene des 964 Carrera RS zu. Das Antiblockier-System zeigt sich an diesen Standard angepasst. Nachgerüstet worden ist die elektrische Rennsport-Servolenkung mit voller Schweizer Straßenzulassung, sprich: MFK, außerdem befindet sich eine elektrische Klimaanlage an Bord. Der hochgelegte „CAE-Shifter“ ist ein weiteres Zugeständnis an das Clubsport-Flair. Der Schalthebel ist vom Steuerrad aus blitzschnell zu erreichen, da alles andere als weit vom Lenkkranz entfernt. Ein Überrollbügel von dp Motorsport, Recaro „Pole Position“-Profilschalensitze mit Rückenschalen in der Wagen-Außenfarbe „Sahara“-Beige, die Jubiläumsausgabe des Momo-Volants und schließlich noch die Innenverkleidung in Alcantara lassen das Bild vollständig werden. Nach der planmäßigen Fertigstellung im Frühjahr 2023 tourt das Evolutionsmodell inzwischen über verschiedene Schweizer Messen, der Auftritt schlechthin steht vom 31. August bis 3. September 2023 auf dem Programm.

Es ist durchaus denkbar, dass der Erbacher Sahara Beige Superlight egmo 4.3 in alpiner Atmosphäre für eine Überraschung sorgen wird – wir halten Sie auf dem Laufenden, versprochen.

Beim 19. Arosa ClassicCar-Event in der 1.775 Meter über dem Meer gelegenen Bergwelt des Schweizer Kantons Graubünden soll ein Heid der diesjährigen 24 Stunden von Le Mans das Lenkrad übernehmen und aufzeigen, was ein exklusives Straßenfahrzeug im unmittelbaren Vergleich mit seinen sporthistorischen Vorbildern zu leisten imstande ist. Das Bergrennen von Langwies nach Arosa führt über eine 7,3 Kilometer lange, 76 Kurven umfassende Strecke und wird viermal auf Bestzeit durchfahren. Es ist durchaus denkbar, dass der Erbacher Sahara Beige Superlight egmo 4.3 in alpiner Atmosphäre für eine Überraschung sorgen wird – wir halten Sie auf dem Laufenden, versprochen.

Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome

Fotografie: Roman Linder, 2vision.ch

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Erbacher 64 Sahara Beige Superlight egmo 4.3 Evo: : tech data – technische dokumentation.

Fahrzeugtyp: 1991er Porsche 911 Carrera 2 Tiptronic Coupé (Typ 964), Backdate-Modifikation zum Erbacher Sahara Beige Superlight egmo 4.3 Evo

Check Link:

https://www.erbacherporsche.com/projects/erbacher-sahara-beige-superlight-egmo-4-3-evo-tech-data-die-technische-dokumentation/